Windenergie

Eisengießerei Torgelow GmbH

  • Ort: Borkenstraße 15a, 17358 Torgelow
  • Besichtigungszeit: 10:00 bis 15:00 Uhr, ca. einstündige Führung jeweils zur vollen Stunde
  • Ansprechpartner: Herr Jagow, Herr Lau, Herr Splettstößer, 03976 – 439 – 0

Was erwartet die Besucher?

Eine Besichtigung der Eisengießerei bietet einen tatsächlichen Einblick in die faszinierende Welt der traditionellen Schwer-Industrie, wie ihn die meisten Menschen heute nur noch in Bildern, Geschichten oder Filmen geboten bekommen. Sie gehen auf Tuchfühlung mit der Entstehung von Großgussteilen für die Windenergieanlagen: Rotornaben, Maschinenträgern und Lagergehäusen, die hier überwiegend in Handarbeit entstehen. Dies geschieht heute natürlich mit hochmoderner maschineller Unterstützung, aber im Grunde noch wie seit Jahrtausenden. Schillers „Glocke“ wird hier professionell und tausendfach pro Jahr nachgespielt!

Informationen zur Anlage/Produktionsstätte

Die Eisengießerei Torgelow GmbH ist auf Basis einer über 250 Jahre alten Gießerei-Gründung errichtet, besteht als Firma aber erst seit 2004. Insgesamt wurden seitdem auf dem Gelände fast 60 Mio. Euro investiert. Heute gehört sie zu den größten Gießereien ihrer Art in Europa und ist spezialisiert auf große Gussteile in Serienfertigung insbesondere für Windenergie-Anlagen.

Die Eisengießerei Torgelow beschäftigt über 400 Mitarbeiter und hat im Jahr 2014 einen Umsatz von 84 Mio. Euro erzielt. Die größten Kunden sind ENERCON, NORDEX, SENVION (vormals REpower), SIEMENS und VESTAS.

Das Gewicht der einzelnen Gussteile reicht von 2 Tonnen bis zu 120 Tonnen. Kernstück ist die Ofenbühne in deren elektrischen Induktions-Öfen Roheisen und Stahlschrott auf ca.1.500°C zur sogenannten „Schmelze“ erhitzt werden. Diese wird dann in sogenannte „Formen“ gegossen, in denen sie zum Rohgussstück erstarrt. Zuvor werden die Formen auf sogenannten „Teil-Modellen“ in Formkästen aus einem Sand-Binder-Härter-Gemisch geformt und dann zur fertigen Form zusammengebaut.

Nach dem Abkühlen, welches je nach Größe des Gussstückes bis zu 2 Wochen dauern kann, wird die Form „ausgepackt“, indem die Formkästen wieder auseinandergenommen und der Sand aufgebrochen wird.

Danach werden vom Gussteil das sogenannte „Angusssystem“ und die Grate entfernt sowie das gesamte Teil in einer Strahlanlage gesäubert.

Anschließend erfolgen eine penible Qualitätskontrolle und der Versand zu einem mechanischen Bearbeiter und Beschichter, von wo aus das Gussteil montagefertig zum Anlagenbauer geliefert wird.

 

  • 2004 Übernahme der Gesellschaft durch die „CLH“ aus Österreich, Einleitung und erfolgreiche Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen
    Umsatz (€) ca. 12 Mio., Ø Anzahl der Mitarbeiter: 90
  • 2005 Fertigstellung Großgießerei EGT I
    Umsatz (€) ca. 20 Mio., Ø Anzahl der Mitarbeiter: 136
  • 2006 Umsatz (€) ca. 43 Mio., Ø Anzahl der Mitarbeiter: 258
  • 2007 Fertigstellung Großgießerei EGT II sowie Modelllager I/Modellwerkstatt, Hauptlager, Stahlbauhalle und Sozialgebäude
    Umsatz (€) ca. 80 Mio., Ø Anzahl der Mitarbeiter: 454
  • 2008 Fertigstellung Umbau Kantine
    Umsatz (€) ca. 140 Mio., Ø Anzahl der Mitarbeiter: 636
  • 2009 Umsatz (€) ca. 107 Mio., Ø Anzahl der Mitarbeiter: 550
  • 2010 Umsatz (€) ca. 100 Mio., Ø Anzahl der Mitarbeiter: 560
  • 2011 Fertigstellung Modelllager II
    Umsatz (€) ca. 72 Mio., Ø Anzahl der Mitarbeiter: 530
  • 2012 Umsatz (€) ca. 71 Mio., Ø Anzahl der Mitarbeiter: 530
  • 2013 Umsatz (€) ca. 70 Mio., Ø Anzahl der Mitarbeiter: 412
  • 2014 Umsatz (€) ca. 84 Mio., Ø Anzahl der Mitarbeiter: 410